Und plötzlich war er da – der Frühling! Der nicht scheinbar unendliche Winter hatte den ersten warmen Tagen nicht viel entgegen zu setzen. Nicht, dass er es nicht versucht hat… Anfang Mai wurde im Skistadion noch ein letzer Langlaufwettbewerb durchgeführt – bei 23 °C und für einige Teilnehmer in Shorts. Doch in der warmen Frühlingssonne verschwand auch der letzte Schnee recht schnell.
Und gefühlte zwei Tage, nachdem der Frühling kam, kam dann auch schon der Sommer.
Mit dem Frühling – oder sollen wir es direkt Sommer nennen?- kam auch das Hochwasser und mit dem Hochwasser die Stechmücken. Die sind in Kombination mit den hochsommerlichen Temperaturen leider dafür verantwortlich, dass ich diesen frühen, wunderbaren Sommern nur in kleinen Dosen genießen kann.
Mattis ist noch zu klein für die Hitze und entsprechend verbringen wir die wärmsten Stunden im Haus. Abends fallen einen dann die Mücken an. Aber heute hole ich das Insektennetz und den Sonnenschirm ab, die ich für den Kinderwagen bestellt habe und damit sind wir dann hoffentlich in Zukunft besser ausgerüstet für Ausflüge. Und dann ist er hoffentlich auch besser drauf als die letzten Tage, da haben ihn die Bauchschmerzen so sehr geplagt, dass er mir wie ein kleiner Koalabär am Körper geklebt ist. Armer Kleiner!
Am liebsten wäre ich den ganzen Tag draußen, barfuß natürlich, die Sonne auf den nackten Beinen und Armen. Vielleicht würde ich sogar jetzt schon das erste Bad im See wagen und mich hinterher auf dem sonnenwarmen Sandstrand wieder aufwärmen. Ich würde gerne im Garten werkeln und Blumen anpflanzen und Lupinen und andere Sommerblumen auf den Wiesen pflücken und mit nach Hause nehmen.
Die kurzen Momente, die ich im Freien verbringe, genieße ich doppelt und dreifach. Egal, ob ich sie damit verbringe, in Mamas Garten auf Sollerön lustzuwandeln, zuhause bei uns Unkraut zu jäten oder einen Abendspaziergang mit Mattis zu machen. Oder wenn ich schnell zum Briefkasten und wieder zurück ins Haus renne, bevor die Stechmücken mich erwischen…
Jeden Tag fängt etwas anderes an zu blühen und ich bekomme Sehnsucht nach einer Idylle unter einem blühenden Apfelbaum, so ganz schwedisch. Da würde ich dann Fika machen, ein gutes Buch lesen oder einfach nur in die Apfelblüten starren und das Leben genießen. In unserem Garten blühen immerhin unsere Fliederbüsche und die Löwenzähne in Massen.
Jetzt warten weitere heiße Tage und Besuch aus Deutschland auf uns. Die Stechmücken freuen sich sicher über frisches Fleisch! Hoffentlich können wir aber die Tage gemeinsam – und draußen – miteinander genießen.