Das erste Bad im See

Die letzten Tage waren ungewöhnlich warm und sonnig für diese Jahreszeit. Hochsommer Ende Mai! Und auch im Juni ging es erstmal so weiter. Ich habe eifrig von meinem Sofa aus Facebook und Instagram verfolgt und mich über die vielen wunderbaren Bilder gefreut, die strahlende Mittagssonne, wunderbares Abendlicht, blühende Wiesen und spiegelglatte Seen in der Abendsonne zeigten. Und all die Leute, die stolz vom ersten Bad im See oder Meer berichteten! Ja, der Neid hat ab und zu zugeschlagen. Dabei hatte auch ich schöne Tage mit unserem Besuch.

Wir haben uns so gut wie möglich mit den Stechmücken und der Mittagshitze arangiert. Haben bei Mama in Sollerön im Schatten der großen Birke Kaffee und Kuchen genossen und in der Abendsonne in Våmhus mit Seeblick ein leckeres Abendessen miteinander vertilgt.

Und da es am nächsten Tag deutlich kühler werden sollte, hatte ich schon vorab beschlossen, dass noch am selben Abend das erste Bad im See stattfinden würde. Denn wer weiß, wann der See wieder so warm ist… beim schwedischen Sommer kann man nie wissen. Und außerdem musste der Neid aus dem Weg geschafft werden. Am Abend durch den ruhigen See zu schwimmen, ohne die strahlende Mittagssonne und eventuelle andere laute Badegäste klang in meinen Ohren besonders idyllisch. Und ich brauchte jetzt dringend ein bisschen Idylle!

Als die Sonne langsam niedriger sank, verabschiedeten wir uns von der kleinen Ferienhütte in Våmhus und fuhren direkt zum Åmåsängsgården. Jonas hatte keine Lust auf ein Abendbad, sondern blieb im Auto, um Mattis zu bewachen. Viel Zeit hatte ich also nicht für meine idyllischen Schwimmzüge im See, aber Qualität kommt halt gerade vor Quantität.

Ach ja, braucht es wirklich noch Worte? Gut, die ersten Schritte fand ich das Wasser noch recht kalt, aber als ich dann drin war, war es einfach himmlisch. Der Himmel war voller kleiner Wattewolken und die Abendsonne schien mir auf den Rücken als ich tief genug im Wasser war, um loszuschwimmen. Wunderbar. Himmlisch. Idyllisch. Lebensqualität.

Und dann wieder zurück in die Wirklichkeit. Schnell vom Strand zum Auto gelaufen – Stechmücken! – kurz geschaut ob das Baby wach ist – ja! – und noch einmal schnell mit der Kamera zum Wasser herunter gelaufen und in aller Eile ein paar Bilder geknipst. Dann schnell nach Hause gefahren und währenddessen dem Baby gut zugeredet, das seine eigene Meinung zu meinem kleinen Abendausflug hatte. Daheim schnell, schnell unter die Dusche während Jonas dem Baby zuhörte, das nach wie vor seine Meinung kundtat. Dann durfte der Kleine wieder auf meinen Arm, wo es ihm gerade am besten gefällt, und er war wieder versöhnt. Und ich war glücklich über meine kleine Flucht in den See. Ende gut, alles gut.

Habt ihr schon gebadet?

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