Ausflug zum Storstupet

Storstupet – der große Abgrund – liegt nordöstlich von Orsa, wo der Fluß Ämån eine tiefe Schlucht in die Felsen geschnitten hat. Auf diesem Fluss wurden noch bis in die 1970er Jahre Baumstämme aus dem Norden Orsas Richtung Mora geflößt. Heute führt die Eisenbahnstrecke der Inlandsbana über die Schlucht, mit der man von Mora bis nach Östersund fahren kann. Kommt der Zug an schönen Aussichten vorbei – zum Beispiel Storstupet – hält er an, damit die Reisenden Bilder machen können.

Ich war vor einigen Jahren mit Jonas und seiner Familie am Helvetesfall – dem Höllenfall – der ein paar Kilometer nördlich am selben Fluss liegt. Gut möglich, dass wir damals auch kurz am Storstupet angehalten haben, aber ehrlich gesagt ist meine Erinnerung da etwas vage. Vor zwei, drei Wochen habe ich allerdings die Gegend rund um Orsa per Internet etwas genauer erforscht, um neue Ausflugsziele zu finden und bin dabei auf den Ämån gestoßen, der mit mehreren sehenswerte Wasserfällen und Stromschnellen aufwarten kann.

Irgendwann diesen Sommer will ich den ganzen Fluß abfahren und an jeder sehenswerten Stelle anhalten, nicht nur am Storstupet und Helvetesfallet, sondern auch bei Hällorna, am Pilstupet, an den Bössfallen und am Lusbostupet. Ich gehe davon aus, dass ich dafür einiges an Zeit einplanen muss. Die hatte ich letztes Wochenende nicht, daher habe ich mich erstmal mit Storstupet begnügt. Denn dort hat man wirklich tolle Aussichten!

Hier fließt der Fluß durch eine sogenannte Flößereirinne, die einzige noch gut erhaltene am ganzen Fluß, was an der Renovierung in den Fünfzigern liegt, Beton ist einfach haltbarer als Holz, wenn auch leider nicht so fotogen. Rechts und links vom Fluß türmen sich die kantigen Felsen auf, die dicht mit Kiefern, Preiselbeeren und Moos bewachsen sind. Hoch oben über der Schlucht thront die malerische Eisenbahnbrücke.

Ich muss zugeben, dass ich mich recht klein gefühlt habe. Und da ich zudem alleine unterwegs war, habe ich sehr genau aufgepasst, wo ich meine Füße hingesetzt habe. An manchen Stellen gibt es zwar Geländer, aber bei weitem nicht überall und einen Sturz in die Schlucht wollte ich unbedingt vermeiden.

Vom Parkplatz aus gibt es einen kurzen, aber steilen Pfad hinunter zum Fluß, wo man mithilfe einer kleinen Brücke auf Höhe der Flößrinne den Fluß überqueren kann. Auf der anderen Seite führt ein kleiner Pfad steil bergauf und an der Schlucht entlang zu verschiedenen Aussichtspunkten. An manchen davon gilt es, schwindelfrei zu sein, aber die Aussicht lohnt sich definitiv!

Obwohl am Parkplatz bereits zwei Autos standen, habe ich nur einmal kurz auf der anderen Seite der Schlucht Menschen gesehen, aber ansonsten war ich allein mit der mächtigen Natur.

Seht ihr das Paar am Aussichtspunkt?

Die Sonne kam ab und zu aus den Wolken und hat mich von oben gewärmt, während unten zwischen den Felsen der Fluß laut tosend den Höhenunterschied versuchte zu überwinden. Ab und zu war ein Vogel zu hören.

Ich verließ die Aussichtspunkte und folgte dem kleinen Pfad weiter bis zur Eisenbahnbrücke. Kurz vorher stand ein Wegweiser an einer Verzweigung von Pfaden. Von hier aus kann man bis zu den Hällorna laufen, die zwischen dem Storstupet und Helvetesfall liegen. Ich habe versucht rauszufinden, ob man von dort aus weiter laufen kann bis zum Helvetesfall, darauf hätte ich nämlich Lust, aber bisher konnte ich keine Information darüber finden. Muss ich also mal direkt von Hällorna aus erforschen.

Danach ging es noch ein paar Meter bergauf und dort lag sie vor mir, die Eisenbahnbrücke. Zwei mal täglich fährt die Inlandbana darüber und hält an, damit alle die großartige Aussicht genießen können. Betreten verboten – natürlich.

Auf der anderen Seite der Gleise führte der Pfad weiter, aber ich drehte wieder um und ging langsam zurück zur Schlucht. Mein Plan war, noch ein paar Bilder mit längerer Belichtungszeit vom Fluß zu machen und hatte dafür extra mein großes Stativ mitgenommen. Leider lag aber die Stativhalterung zur Befestigung der Kamera noch zuhause…

Es wurde aber ohnehin Zeit, wieder heimzufahren, da wir einen Grillabend geplant hatten. Also sagte ich der Schlucht auf Wiedersehen und kletterte wieder zum Parkplatz hinauf, der Abendsonne entgegen.

Storstupet ist definitiv einen Besuch wert! Ich freue mich jetzt schon darauf, die übrigen Wasserfälle zu erforschen. Dann aber mit kompletter Ausrüstung und idealerweise auch mit netter Begleitung. Wer will mit?

+3

Ein Kommentar bei „Ausflug zum Storstupet“

  1. […] des Flusses Ämån, den ich ja schon seit längerem geplant hatte. Bisher hatte ich es nur zum Storstupet geschafft und mir damals fest vorgenommen, auch die anderen sehenswerten Stellen des Flusses […]

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