Wir sind jeden Tag mehrere Stunden draußen. Fast täglich scheint die Sonne und wärmt uns mit ihren frühlingshaften Strahlen. Die ersten Krokusse blühen im Garten und bald ist auch der letzte Schneehaufen weggeschmolzen. Wir rufen Nachbarn und Vorbeigehenden einen Gruß zu, halten aber Abstand. Alles sieht aus wie sonst und ist doch anders.
Ich bin unglaublich froh, in der Zeit dieser Pandemie auf dem Land zu leben. Ohne ständiges Menschengedränge, in einem Haus mit Garten und viel Natur um uns herum, in der man sich bewegen kann, ohne andere Menschen zu begegnen, wenn man will.
Auch wenn die Lage in Schweden aktuell im Vergleich zu Deutschland, Österreich oder anderen Ländern noch relativ entspannt ist, merke ich, wie ich mich nicht nur rein praktisch an die neue Lage anpasse, sondern auch mental. Mich zieht es noch mehr nach draußen als sonst. Jeden Nachmittag (mindestens) verbringen wir als Familie Zeit im Freien, manchmal stundenlang, bevor wir wieder ins Warme flüchten. Wir machen Spaziergänge und Mattis beeindruckt uns damit, längere Strecken selber zu laufen, wir spielen im Garten oder unternehmen Fahrradtouren.
Am Wochenende zieht es uns in den Wald. An einem Waldsee finden wir eine kleine Oase, fern von anderen Menschen, mit hohen Bäumen um uns herum und einer kleinen Feuerstelle, an der wir zusammen Würstchen grillen.
Mattis klettert auf einem umgefallenen Baumstamm herum und wandert mit mir einen kleinen Hügel hinauf, um dann wieder herunter zu rennen. Jonas kümmert sich um das Feuer und genießt ein Bier mit Blick auf den Waldsee, auf dem noch dick das Eis liegt, auch wenn es am Ufer schon langsam taut.
Das Feuer wärmt Körper und Seele und die Bäume schützen uns vor dem kalten Märzwind, der diese Tage trotz Sonne spürbar ist. Es ist ruhig und wir sind alle entspannt. Als wir alle satt sind und die nähere Umgebung der Feuerstelle ausgiebig erkundet haben, will Mattis wieder nach Hause. Wir packen zusammen und laufen zum Auto, um dann müde, aber zufrieden wieder nach Hause zu fahren.
Es sind Tage und Augenblicke wie diese, die uns jetzt stärken. Wenn soziales Abstandhalten die Devise ist, wartet die Natur, von der es hier reichlich gibt, mit offenen Armen auf uns.
Passt auf euch auf und bleibt gesund!